eBay als Vorreiter bei Accelerated Mobile Pages (AMP) im Onlinehandel

eBay als Vorreiter bei Accelerated Mobile Pages (AMP) im Onlinehandel


Accelerated Mobile Pages sind nicht mehr neu, jedoch kennt man die für das mobile Internet optimierten Seiten bisher vor allem von Nachrichtenportalen. eBay arbeitet derzeit mit Google an einem eigenen Projekt und hat bis jetzt rund acht Millionen eBay-Seiten in AMP ausgespielt.

Was sind Accelerated Mobile Pages?

AMP ist ein von Google im Februar diesen Jahres initiiertes Open-Source-Projekt, welches sich zum Ziel gesetzt hat, Seiten sofort („instant“) und an jedem Ort („everywhere“) verfügbar zu machen. Es beinhaltet also neben der mobilfreundlichen Ansicht vor allem den Faktor Ladezeit.

Dabei funktioniert der Prozess wie folgt: Inhalte einer Webseite, deren Quellcode auf das Nötigste reduziert wurde, werden auf einem Server in einem Content Delivery Network gespeichert. Von dort aus können die Inhalte sehr schnell geladen werden, wenn das entsprechende Dokument abgerufen wird. Dabei ist es egal, ob die Webseite vom Smartphone oder vom Tablet aus aufgerufen wird.

eBay und seine Vorreiterrolle mit AMP

Wie eben erwähnt, nutzen bisher vor allem inhaltserstellende Seiten die schlanke Mobilauslieferung seiner Inhalte. Doch nun scheint Google, auch im E-Commerce das Open-Source-Projekt vorantreiben zu wollen.

Bei eBay wächst das mobile Segment der Besucher – ähnlich wie bei vielen anderen Seiten – derzeit am stärksten. Zum Start des eigenen Projekts formulierte eBay, was es für dieses Segment erreichen wollte: eine einfache Anwendung und Schnelligkeit. Dazu arbeitete eBay zunächst an seinem Code. Durch ein modulares Baukasten-System können viele Teile des Codes nun an mehreren Stellen verwendet und so Ressourcen gespart werden. Ein weiteres Vorgehen zu einem schlankeren System beschreibt eBay mit „Code with the platform“ anstatt gegen sie zu programmieren. Das bedeutet, dass Abhängigkeiten von externen Frameworks auf ein Minimum reduziert werden sollen und mehr mit den vorhandenen APIs kommuniziert werden soll als zuvor.

All diese Bemühungen mündeten im Fundament für einen AMP-Test. Nach einem Gespräch mit Google stand fest, dass man AMP bei eBay als ersten E-Commerce-Kandidaten implementieren wollte. In seinem techblog beschreibt eBay seine Erkenntnisse aus dem Projekt:

  • Best Practice: AMP ist als Open-Source-Projekt ein Ergebnis von Best Practice im mobilen Browsen. Hier konnte eBay die sich teilweise voneinander unterscheidenden Ansichten innerhalb der eBay Teams vereinheitlichen und AMP konnte als gemeinsamer Nenner verwendet werden.
  • Weniger Aufspaltungen im Code: Durch das modulare Aufbauen der AMP-Seiten können auch nicht-AMP-Seiten von den Modulen profitieren. Nicht nur werden auch diese Seiten schneller, es kommt auch zu weniger Code-Aufspaltungen, welche einen hohen Wartungsaufwand mit sich bringen würden.
  • Komponentenliste: Auch, wenn in der ursprünglichen Komponentenliste von AMP keine typischen E-Commerce-Funktionen, wie das Hinzufügen zum Warenkorb, existierten, gelang es eBay, seine Inhalte mit Accelerated Mobile Pages darzustellen. Und die Liste der möglichen AMP-Komponenten wächst täglich, so dass kritische Funktionen heute verfügbar sind (z.B. Sidebar, Carousel oder Lightbox).
  • Interne AMP Plattform: Durch die sehr guten Ergebnisse der Umsetzung von AMP ist der Plan aufgekommen, die eBay Suche in Zukunft auf eine eigene Plattform aufzubauen. Dadurch kann in Zukunft die mobile Nutzererfahrung bereits beim Suchen deutlich verbessert werden.

Nächste Schritte bei eBay

Nach dem erfolgreichen AMP-Experiment in Zusammenarbeit mit Google, bei dem immerhin bereits 8 Millionen eBay-Seiten mobil in Accelerated Mobile Pages ausgespielt werden, plant eBay bereits weitere Schritte in Richtung AMP.

Auch wenn eBay bereits erste Erfolge mit Accelerated Mobile Pages erzielen konnte, fehlen für eine vollkommene E-Commerce-Anwendung noch kritische Elemente. Diese werden jetzt nach und nach in der Kooperation von eBay und Google angegangen. So sollen so genannte „Smart Buttons“ eine eingebaute Authentifizierung haben, so dass bei einem Klick auf „In den Warenkorb“ oder „Sofort-Kaufen“ eine gleichzeitige Erkennung des Benutzers stattfindet. Daneben denkt man über Input-Elemente nach, also Aktionen des Benutzers im Kaufprozess, wie das Ausfüllen eines Suchfeldes oder das Anklicken einer Tickbox. Daneben sollen durch A/B-Tests mehr Erkenntnisse über die Anwendbarkeit und den Erfolg der Pages auf eBay gewonnen werden.